Wir fahren inzwischen langsam immer weiter westwärts. Ein Zwischenstopp in Las Vegas hat uns in Casinos und die ganze Glitzerwelt hineingefuehrt. Vieles läuft inzwischen nur noch über den Bildschirm. Die Leute dort sahen nicht besonders glücklich aus. Man sah eher verbissene verbiesterte Gesichter vor irgendwelchen Monitoren. Lediglich an den Pokertischen gab es Kampf Mann gegen Mann, im wahrsten Sinne des Wortes. Frauen waren dort die absolute Ausnahme. Draussen vor den Spielhoellen war Glamour um jeden Preis angesagt. Gigantische Wasserspiele, die im Rhythmus von Celine Dion und Titanic ihr Wasser heraus spritzen, eine Insel, die zu dramatischen Trommelklaengen plötzlich in einen Vulkanausbruch mit Feuer- und Wasserfontaenen ueberging, und das regelmäßig aller dreißig Minuten. Grosse Show, koste es, was es wolle, das können die Amerikaner wirklich hervorragend. Wir haben insgesamt 12 Dollar verbraucht - nicht am Spieltisch, sondern für einmal satt essen bei McDonalds mit gleichzeitigem Heimatkontakt wegen freiem WiFi.
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Glitzer und Glamour in Las Vegas |
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Wir haben unser Auto getauscht.... |
Sensationell war für uns dann wieder das Death Valley. Vollgetankt und mit 13 Liter Wasser im Gepäck fuhren wir hinein. Dass Leute dort umkommen können, wurde uns recht schnell bewusst. Um 14.30 Uhr hatten wir in einer Senke 125 Fahrenheit, auf gut Deutsch 51,7 Grad Celsius im Schatten. Eine kurze Wanderung in einen Canyon bringt einen schnell an den Rand der Kräfte. Das Schwitzen hört auf, weil jeder sich bildende Tropfen Schweiß sofort vom erbarmungslos heißen Wind weggerissen wird, ohne Kühlung zu hinterlassen. Man merkt wie der Körper nur noch mit Mühe die 37 Grad halten kann. Am besten hält man es dann eben im klimatisierten Auto aus und fährt zu weiteren Glanzpunkten. Salzwueste 85 m unter dem Meeresspiegel, Sanddünen wie in Afrika, von Metallchloriden bunt gefärbtes Gestein oder die über 2000 m hohen Berge ringsum, auf denen wir dann unser Zelt aufschlagen, um der Hitze aus dem Weg zu gehen, mit herrlichem Sternenhimmel, weil keine menschliche Siedlung in der Nähe ist. Am nächsten Morgen dann noch eine Querfeldein-Wanderung auf einen Gipfel alles unter annehmbaren Temperaturen.
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Unendliche Weite im Death Valley |
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Und nirgendwo Wasser.... |
Bei der weiteren Fahrt durch Kalifornien spüren wir die Ausmaße der jahrelangen extremen Trockenheit. Ueberall nur Gelb- und Brauntöne, dort wo Grün sein müsste. Magere Kühe stehen auf vertrockneten Weiden, großflächig sieht man braune sterbende Nadelbäume. Auf unserem Campingplatz im Yosemite-NP hat es vier Jahre keinen Tropfen Niederschlag mehr gegeben, 75 Baume mussten gefällt werden, weil sie tot sind und drohten umzustuerzen. Mitunter liegen angekündigte seenahe Campingplätze inzwischen hunderte Meter vom Wasser entfernt. Man hofft sehr auf den angekündigten El Nino, der hoffentlich den so dringend benötigten Niederschlag bringt.
Trotzdem sehen wir wieder eindrückliche Naturwunder, beispielsweise die 2500 Jahre alten Sequoia- oder Mammutbaueme, die von ihrer Größe her, uns wie Zwerge vorkommen lassen. Meist sind sie derzeit eingehuellt in einen grauen Dunstschleier vom in der Nachbarschaft gerade brennenden Kings-Canyon-NP. Was für uns wie eine große Katastrophe klingt, wird hier erstaunlich gelassen genommen. Brände hat es immer gegeben und sie helfen das natürliche Gleichgewicht zu halten, sagt man. Und tatsächlich: Samen der Sequoias keimen erst, wenn sie grosser Hitze ausgesetzt waren, wie nach grossen Bränden.
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ein Sequoia |
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oder Mammutbaum |
Im Yosemite-NP beeindrucken die kuppelfoermigen Gipfel, die erst vor 10.000 Jahren durch eine Eiszeit glatt geschliffen wurden und die 1.000 m hohen Steilwände, wie El Capitan, die Herausforderung für Kletterer schlechthin.
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Phantastische Bergwelt im Yosemite |
Wir wandern wieder fast täglich und es ist schon etwas merkwürdig, wenn ich nur noch mit Mühe meiner Tochter Theresa an den steilen Anstiegen folgen kann. Was das wirklich heißt, können wohl nur meine Fussball-Kollegen richtig einschätzen....
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Angels Landing im Zion NP - einer der bezwungenen Gipfel |
Hier ist noch herrlichster Sommer und auch das Baden kommt nicht zu kurz, natuerlich nur, wenn Flüsse und Seen noch genügend Wasser haben. Wir gruessen herzlich Richtung Deutschland...
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Etwas kalt, aber herrlich erfrischend |