Pazifikküste - von San Francisco gen Süden

Nach dem Yosemite NP musste ich mir einen seit 35 Jahren gehegten Wunsch erfüllen. Eingeschweißt in schwarze Folie hatte ich damals von meinem "West-Bruder" die LP "Wish you were here" von Pink Floyd bekommen. Neben der traumhaften Musik begeisterte mich auch die innen liegende Postkarte, die einem mit dem Kopf im Wasser stehenden Mann am Mono Lake zeigte und für mich zu einem Symbol für Freiheit und Fernweh wurde (Link:http://images.sfae.com/product_images/preview/2218.jpg). Der See sollte zwar wegen exzessiver Wasserentnahme für Los Angeles einen Wasserspiegel-Verlust um 15 m hinter sich haben, aber ich wollte ihn einfach sehen. Und siehe da: Umweltschützer hatten es geschafft, dass der See inzwischen wieder fast wie früher aussah und wir konnten uns an der Schönheit jetzt ganz in Natura begeistern. Nebenbei versuchten wir wenigstens ansatzweise das Bild nachzustellen. Mangels des Könnens eines Handstandes im Wasser mußten wir aber ziemlich tricksen, um ein ähnliches Foto hinzubekommen. Immerhin hatten wir dabei jedoch eine Menge Spaß.

mit etwas Mühe kann man vielleicht das Original erahnen

Auf dem Weg zum Pazifik die seit 80 Jahren verlassene Geisterstadt Bodie-City

Viele Details sind so, als wären die Leute gerade erst weg....

San Francisco war relativ durchschnittlich. Die Verknüpfung von Wasser und Stadt ist natürlich immer sehenswert, aber rein von der Innenstadt her sind amerikanische Städte nicht mit europäischen zu vergleichen. Wir sahen auffallend viele Obdachlose, die in der Innenstadt sehr präsent waren, offensichtlich läßt sie ein liberaler Bürgermeister unbehelligt. Nach vielen Wolken um die Golden Gate Bridge innerhalb des Tages wurden wir am Abend fuer das Warten belohnt und konnten mit vielen anderen Touristen die entsprechenden Fotos schießen.

Überall extrem steile Strasse, wie aus den US-Krimis,...

....manchmal für die Autotouristen schön hergerichtet

Alte Strassenbahnen als Attraktion....

...und natürlich die gute alte Golden Gate Bridge

Die anschließende Pazifikfahrt Richtung Los Angeles wurde zunaechst ein Desaster. Überfüllte Campingplätze mit Preisen von 80 Dollar für unser kleines Zelt waren einfach keine Alternative. Nach einer Nacht auf einem verdreckten Acker neben einer Tankstelle für 35 Dollar fanden wir für die nächste Nacht nur Unterkunft auf einem Billigcamp für 25 Dollar mit einem Wasserhahn für alle und Dixie-Klo. Durch die extreme Trockenheit haben viele Camps die Duschen und die Wasserversorgung einfach gekappt. Wer ein Dixie von innen und nicht nur aus der Ferne kennt, ahnt in etwa, wie wir uns gefühlt haben. Eigentlich brauchten wir nach dem recht anspruchsvollem Reiseprogramm etwas Ruhe und Entspannung. Das wollten wir uns am Pazifik gönnen. Da konnte dann auch die reizvolle Küste nicht mehr trösten, die außerdem gerade ziemlich kühle Temperaturen aufwies.. Der letzte Trumpf mußte aus dem Ärmel geholt werden.

Einsame Buchten....,

...und reizvolle Strände konnten nicht trösten.

In der Vorbereitung wurde ich Mitglied bei SERVAS, einem internationalen Verein von "Gutmenschen", die selbst gerne reisen und ebenso gern Gäste beherbergen. Ohne längere Vorankündigung schien uns zwar ein Anruf bei entsprechenden Leuten sehr abwegig, aber was macht man nicht alles, wenn man auf einem Dixi sitzt. Und siehe da: ein Anruf genügte und es hieß "Herzlich Willkommen" bei Bruce und Anne Smith. Dort wurden wir von einem freundlichen Ehepaar mit Essen verwöhnt, konnten wieder in einem weichen Bett schlafen und hatten außerordentlich anregende Gespräche. Anne und Bruce waren selbst schon um die Welt gereist und hatten in ihrer großen Familie einige Austauschschüler beherbergt, ähnlich wie wir es von uns her kannten.

Mit Anne und Bruce, beide übrigens früher auch Lehrer

Wir erfahren neben vielen interessanten politischen Details auch, dass die Leute hier am Strand immer erst kleine Drohnen losschicken, die per Kamera schauen, ob gerade Haie im Wasser sind. Wir Trottel schoben dagegen die Tatsache, dass wir als einzige ins Wellenbad abtauchten, den extrem kalten Temperaturen in die Schuhe....

Den Haien gerade so entkommen....

Nach diesen Ruhetagen, für die wir Anne und Bruce außerordentlich danken, werden wir nochmal auf Nationalparktour gehen, jetzt in den Sueden Richtung mexikanische Grenze. Es ist uns mit etwa 20 °C im Schatten auch viel zu kühl hier, wir sind inzwischen Backofentemperaturen gewohnt. Wie immer beste Grüße nach Deutschland.....